Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung von Männern in Deutschland und die dritthäufigste Krebstodesursache hinter Lungen- und Darmkrebs. Jährlich erkranken ca. 65.000 Deutsche an Prostatakrebs. Entartet das Drüsengewebe der Prostata, kann dort ein bösartiger Tumor entstehen.
Die Ursachen von Prostatakrebs sind bisher noch nicht vollständig geklärt. Besondere Risikofaktoren sind jedoch das steigende Alter, eine familiäre Belastung sowie bestimmte Ernährungs- und Lebensgewohnheiten.
Zu den Beschwerden zählen u.a. Schmerzen beim Wasserlassen, beim Samenerguss oder Blut im Urin. Meist verläuft die Erkrankung im Frühstadium symptomlos. In Deutschland wird den Männern zu einer regelmäßigen Früherkennungsuntersuchung ab dem 45. Lebensjahr geraten.
Heutzutage wird eine vorschnelle Biopsie der Prostata ebenso wie die Notwendigkeit einer daraus folgenden chirurgischen Entfernung der Prostata oder einer Strahlentherapie vielerorts infrage gestellt. Denn zum einen können durch diese Eingriffe Krebszellen in die Blutbahn gelangen und sich somit Metastasen bilden, zum anderen kann die Therapie oft mit schweren Nebenwirkungen verbunden sein und besonders im Alter birgt ein langsam wachsender Tumor wenig Risiko. In frühen Krankheitsstadien, wenn der Krebs noch auf die Prostata begrenzt ist, kann es daher sinnvoll sein, auf eine Behandlung zu verzichten und den Tumor zunächst engmaschig zu beobachten. Dieses Vorgehen wird als „aktive Überwachung“ bzw. „watch and wait
Watch- and Wait-Ansatz
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Beim „watch and wait“-Konzept handelt es sich um einen reinen Überwachungsansatz: auf eine Therapie wird dabei vorerst verzichtet und der Tumor wird engmaschig beobachtet.
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“ bezeichnet. maintrac® kann in dieser besonderen Situation zur Langzeitüberwachung beitragen, wobei eine Zellzählung je nach Sachverhalt alle 3 bis 6 Monate vorgenommen werden sollte.
Wenn bereits Lymphknoten befallen oder Fernmetastasen festgestellt wurden, ist eine lokale Bestrahlung oder Operation häufig nicht mehr ausreichend. Da das Wachstum des Prostatakarzinoms durch das Hormon Testosteron stimuliert wird, ist es hier unter Umständen sinnvoll, eine Hormontherapie in die Behandlung einzubeziehen. Ziel der Hormonbehandlung ist es, den Testosteronspiegel zu senken. Medikamente, die den Androgenrezeptor, den Rezeptor für das Testosteron, binden und somit die Testosteronwirkung verhindern, nennt man Antiandrogene. Mit maintrac® kann der Androgenrezeptor-Status der zirkulierenden Tumorzellen bestimmt werden, was dem behandelnden Onkologen bei der Entscheidung für oder gegen eine antiandrogene Therapie behilflich sein kann. Zeigt diese Therapieform keine ausreichende Wirkung (Kastrationsresistenter Tumor), kommt auch eine Chemotherapie infrage. Ob die dabei eingesetzten Medikamente die gewünschte Wirksamkeit erzielen, kann maintrac® im Vorhinein an den zirkulierenden Zellen austesten.
Neben dem Prostata-spezifischen Antigen (PSA), dem Prostata-spezifischen Membranantigen (PSMA), können mit maintrac® der Androgenrezeptor (AR) und B7-H3 auf den zirkulierenden Tumorzellen nachwiesen werden.
Sowohl PSA als auch PSMA zählen zu den Prostata-assoziierten Markern. PSA ist ein Protein, welches hauptsächlich von Prostatazellen exprimiert wird. Bei Tumoren unbekannter Herkunft kann es einen Hinweis auf die Organzugehörigkeit geben. Außerdem dient es der Therapiekontrolle bei Behandlung des Prostatakarzinoms oder trägt zur Langzeitüberwachung bei einem „watch and wait“-Ansatz bei. PSMA ist ein membrangebundenes Glykoprotein, das auch auf den, dem Prostatakarzinom entstammenden zirkulierenden Tumorzellen vorhanden ist und ähnlich wie PSA verwendet werden kann. Da das PSMA-PET/CT (Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie) nur Ergebnisse liefert, wenn die Tumor PSMA exprimieren, kann eine Bestimmung von PSMA auf den zirkulierenden Tumorzellen mit maintrac® im Vorfeld erfolgen. Dieser Marker gilt auch als passendes Zielantigen für neuartige Therapieansätze (Lutetium PSMA).
Der Androgenrezeptor wird durch die Steroidhormone Testosteron und Dihydrotestosteron aktiviert und gibt Hinweis auf das Wachstumsverhalten der Tumorzellen gegenüber Androgenen. Der AR ist ein wichtiger prognostischer Parameter beim Prostatakarzinom. Bei Patienten mit hormonrezeptorpositivem Status wird er als Indikator für das Ansprechen auf eine Hormonblockade-Therapie und das Überleben angesehen.
B7-H3 bindet an Rezeptoren von Lymphozyten, welche die Immunantwort regulieren. Es wurde bisher auf den dendritischen Zellen, Monozyten aktivierten T-Zellen und Karzinom-Zellen nachgewiesen. Es wird vermutet, dass die Anwesenheit von B7-H3 zum Absterben oder zur Lähmung von Immunzellen führt, die den Tumor bekämpfen. Die Bestimmung kann also einen Hinweis darauf geben, ob die körpereigene Immunantwort durch die Anwesenheit von B7-H3 gehemmt wird.