Das Ovar selbst bezeichnet die inneren weiblichen Geschlechtsorgane (Eierstöcke), in denen die Eizellen ausgebildet werden. Eine weitere wichtige Aufgabe des Ovars ist die Produktion und Sekretion von weiblichen Geschlechtshormonen.
Als Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) wird eine bösartige Erkrankung der Eierstöcke bezeichnet, die zu den aggressivsten Tumorarten bei Frauen gehört. In Deutschland erkranken jährlich ca. 8.000 Frauen an Eierstockkrebs. Diese Krebsart tritt mehrheitlich bei Frauen über 60 Jahren auf.
Eierstockkrebs ist zum Teil familiär-genetisch bedingt (ca. jede zehnte Erkrankung). Ähnlich wie bei Brustkrebs, lassen sich auch beim Ovarialkarzinom Mutationen in den Genen BRCA1 und BRCA2 finden. Gegenüber der Normalbevölkerung haben Frauen, die keine oder erst spät Kinder bekommen haben, ein 2,5-fach erhöhtes Risiko, an einem Ovarialkarzinom zu erkranken.
Als Primärtherapie gilt die komplette chirurgische Entfernung des Tumors, wobei je nach Stadium im Anschluss eine Chemotherapie mit Platinverbindungen (z.B. Carboplatin) und Paclitaxel eingesetzt wird. Unabhängig vom Stadium der Erkrankung (metastasiert, nicht metastasiert) kann maintrac® die gewählte Therapie überwachen und gegebenenfalls zur Optimierung der Behandlung unterstützend beitragen.
Um erneute Tumoraktivität möglichst früh zu entdecken, ist eine Beobachtung der Anzahl der zirkulierenden Tumorzellen durch maintrac® auch nach Abschluss der Behandlung sinnvoll. Wenn die Patientin nach der Behandlung mehr als 6 Monate rezidivfrei bleibt, wird von einem platinsensiblen Tumor gesprochen. Sollte danach noch ein Rezidiv auftreten, kann wieder mit Platinverbindungen behandelt werden. Bei Rezidiven, die nach weniger als 6 Monaten auftreten, spricht man bei der Patientin von einer Platinresistenz. In diesem Fall wird laut Leitlinien eine Monotherapie ohne Platin empfohlen. Unterstützend zur Chemotherapie ist der VEGF-Antikörper Bevacizumab im fortgeschrittenen Stadium zugelassen.
Mit Hilfe der maintrac®-Wirkstofftestung kann die Patientin schon vor Beginn der ersten Chemotherapie ermitteln lassen, welches das für sie wirksamste Therapeutikum ist.
Die in der Therapie verwendeten Wirkstoffe richten sich jeweils gegen charakteristische Merkmale des Tumors. Daher profitiert eine Patientin nur von einer zielgerichteten Behandlung, wenn der Tumor diese bestimmten Eigenschaften aufweist. Mit maintrac® ist eine Charakterisierung dieser therapierelevanten Eigenschaften anhand der aktuell im Blut vorhandenen zirkulierenden Tumorzellen möglich.
Bei bestimmten Typen des Ovarialkarzinoms spielen für die Anpassung der Therapie die Bestimmung des Östrogenrezeptors (ER) bzw. der Progesteronrezeptors (PR) als prognostische Tumormarker eine Rolle. Die beiden Rezeptoren sind Vertreter der Steroidhormonrezeptoren, die für die Wirkung der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron verantwortlich sind. Sie geben Hinweise auf das Wachstumsverhalten der Tumorzellen in Gegenwart von Östrogen und Progesteron. So sprechen Östrogenrezeptor-positive Zellen z.B. auf eine antihormonelle Therapie an.