Capecitabin ist ein zellhemmender Arzneistoff, der im Rahmen einer Chemotherapie in der Krebstherapie eingesetzt wird. Es handelt sich hierbei um eine inaktive Vorstufe (Prodrug) der Substanz 5-Fluorouracil, die in der Zelle des jeweiligen Gewebes zur aktiv wirkenden Substanz umgewandelt wird.
Capecitabin wird in der Tumorbehandlung eingesetzt u.a. bei
Die Wirkungsweise von Capecitabin gleicht den Mechanismen von 5-Fluorouracil. Der Wirkstoff greift in den Stoffwechselweg der DNA- und RNA-Synthese, der Vervielfältigung des Erbguts und Herstellung wichtiger Zellbestandteile, ein. Nach Verstoffwechslung von Capecitabin zur aktiv wirkenden Substanz in den Zellen, wird es durch seine Ähnlichkeit mit der Pyrimidinbase Uracil, einem Grundbaustein der RNA, stattdessen in die RNA eingebaut. Des Weiteren wird ein Schlüsselenzym (Thymidylatsynthase) der Pyrimidinsynthese gehemmt. Dadurch wird die Umwandlung zu einem Grundbaustein der DNA, welcher zum Aufbau und Vervielfältigung des Erbgutes benötigt wird, blockiert. Letztlich hemmen diese Wirkungsweisen die Zellteilung und das Zellwachstum, insbesondere von sich schnell teilenden (Krebs-) Zellen.
Capecitabin wird oral als Tablette verabreicht.
Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen insbesondere Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö und Schleimhautentzündungen, neurologische Gefühlsstörungen, Beeinträchtigungen des Herzens und Blutbildveränderungen. Es kann ebenso ein Hand-Fuß-Syndrom auftreten, welches sich durch Gefühlsstörungen und Hautveränderungen an Hand und Fuß äußert. Das Auftreten von Nebenwirkungen hängt jedoch von der Dosierung, dem Schema und den individuellen Faktoren des Patienten ab.
Mit der maintrac® Wirkstofftestung kann untersucht werden, wie empfindlich zirkulierende Tumorzellen auf bestimmte Chemotherapeutika reagieren, darunter auch Capecitabin.
1. Blutabnahme
Es werden dem Patienten 2x7,5ml Blut entnommen.
2. Nachweis lebender zirkulierender Tumorzellen im Blut mit der maintrac® Zellzählung
Mittels eines spezifischen Oberflächen-Markers (EpCAM) werden im Blut zirkulierende, lebende Tumorzellen detektiert und quantifiziert.
3. Vitalitätsprüfung unter Capecitabin
Ein Teil der detektierten zirkulierenden Tumorzellen wird im Labor, in vitro, mit Capecitabin behandelt. In definierten Zeitabständen wird untersucht, wie viele Tumorzellen überleben bzw. absterben.
4. Auswertung
Die Verminderung der Tumorzellen gibt Hinweise auf die Empfindlichkeit der Tumorzellen gegenüber Capecitabin. Dies unterstützt die individuelle Therapieentscheidung, indem das Ansprechen (Sensitivität) bzw. das Nichtansprechen (Resistenz) auf zytotoxische Substanzen beurteilt wird.
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