Der einjährige Beifuß (Artemisia annua) wird schon seit vielen Jahrhunderten in der Traditionellen Chinesischen Medizin zur Behandlung verschiedenster Symptome wie Appetitlosigkeit, Krämpfe, und Verdauungsbeschwerden angewandt.
Der einjährige Beifuß wird zur Gewinnung der Substanz Artemisinin genutzt. 2015 erhielt die Chinesin Youyou Tu die Hälfte des Nobelpreises für Physiologie und Medizin. Sie entdeckte das Potential des Artemisinin zur Bekämpfung von Plasmodien, einzelligen Parasiten, die die Malaria auslösen. Artemisinin kann direkt eingesetzt oder zu Artesunat verarbeitet werden. Artesunat wirkt toxisch gegenüber Krebszellen und kann deren Zelltod auslösen. Weiterhin bindet der Wirkstoff Eiweiße und bildet sogenannte Proteinaddukte welche einen Tumor von innen zersetzen können.
In Pilotstudien wurde Artesunat bereits gegen schwarzen Hautkrebs, Leukämie, Darm- Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs eingesetzt. Meistens wird der Wirkstoff zusätzlich zur Standardtherapie verabreicht. Artesunat ist vergleichsweise gut verträglich. Vereinzelt wurde über Kopfweh und Benommenheit im Zusammenhang mit der Substanz berichtet.